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Der Preis für
Organisationskybernetik
„Heinz-von-Foerster-Preis“
Im
November 1998 veranstaltete die damals noch Institut für Kybernetik Berlin
e.V./ Gesellschaft für Kommunikationskybernetik heißende GfK an der
Technischen Universität Berlin die Berliner Konferenz "Bildung und
Kommunikation in und für Europa" mit. Anlässlich der 1998er
Mitgliederversammlung wurde, initiiert vom stv. Direktor Siegfried Piotrowski,
die Vergabe eines neuen Kybernetik-Preises beschlossen.
Der Preis sollte alle zwei Jahre, erstmals 1999, verliehen werden und zwar für
herausragende Beiträge zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung und
gesellschaftlichen Verankerung der Gesellschafts- und Organisationskybernetik.
Vom
26. bis 28. November 1999 fand an der Humboldt-Universität Berlin unter dem
Rahmenthema Kybernetische Visionen - (Re)Vision der Kybernetik" ein
Symposium mit den drei Arbeitsgruppen Wissenschaftsorganisation -
Organisationskybernetik, Philosophie der Kybernetik - Kybernetik der
Philosophie und Kybernetik des Lehrens - Lehren der Kybernetik statt.
Im
Rahmen dieses Symposiums erfolgte die Verleihung des neuen Preises am Sonntag,
28. 11. 1999, in einer Feierstunde an Professor em. Dr. phil. Herbert Stachowiak.
Der
Berliner November 2001 fand am 9. und 10. November im Clubhaus der Freien
Universität Berlin statt. Anlässlich einer Feierstunde am Sonntagmorgen, 10.
November 2001, wurde der Preis ein zweites Mal verliehen. Preisträger war Professor Dr.- Ing. habil. Günter Ropohl, Karlsruhe.
Vom
14. bis 16. November 2003 fand im Harnack-Haus
(Tagungsstätte der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften
e.V.) der traditionelle Berliner November statt. Veranstalter war die Deutsche
Gesellschaft für Kybernetik, zum dritten Male zusammen mit der Leibniz-Sozietät.
Der Freitag und Samstagmorgen standen unter dem Thema "Ethik in der
Wissenschaft - Die Verantwortung der Wissenschaftler" - zum Gedenken an
Klaus Fuchs.
Der Samstagnachmittag und Sonntagmorgen war dem Gedenken an unseren Freund
Heinz von Foerster mit dem Kolloquium "Die
Kybernetik der Kybernetik" gewidmet.
Der Sonntagmorgen fand seinen Abschluss in einer Feierstunde mit der Vergabe
des Preises für Gesellschafts- und Organisationskybernetik an Magister Sonja Radatz,
Leiterin des Instituts für systemisches Coaching und
Training und seit Jahren systemische Beraterin, Vortragende, Coach und
Gastdozentin an Hochschulen im In- und Ausland sowie an Professor Dr. Wolfgang Winter, seit 1994 selbständiger
Unternehmensberater und seit Oktober 1999 Dozent für Internationales Management
an der BA Heidenheim in den Fachrichtungen Handel und Industrie.
Am
13. November 2004 hätte der am 13. November 1911 geborene, am 2. Oktober 2002
verstorbene Heinz von Foerster seinen 93. Geburtstag
gefeiert, An diesem Tage beschlossen Vorstand und Beirat der Deutsche
Gesellschaft für Kybernetik e.V., Berlin (GfK) und der Vorstand des Kuratoriums
Wirtschaftskompetenz für Europa e.V., Paderborn (KWE) den bisherigen Preis für
Gesellschafts- und Organisationskybernetik in
Heinz
von Foerster - Preis für Organisationskybernetik
umzubenennen und zukünftig gemeinsam zu vergeben.
Mit dem Preis sollen von nun an herausragende
Leistungen in den Bereichen
·
Unternehmensführung sowie
· Unternehmens- und Personalberatung
auf der Grundlage
kybernetischen Denkens
und/oder unter Anwendung
kybernetischer Modelle
und Verfahren
gewürdigt werden.
Gemeinsam
mit dem Kuratorium Wirtschaftskompetenz für Europa und dem Verband 'die
Führungskräfte' vergab die Deutsche Gesellschaft für Kybernetik den am 13.
November 2004 gestifteten Heinz-von-Foerster-Preis
für Organisationskybernetik am 2. Mai 2006 im Industrie-Club
Düsseldorf an Herrn
Universitätsprofessor Dr.- Ing. Helmut Hoyer,
Rektor der FernUniversität in Hagen in Würdigung
seiner herausragenden Leistungen im Bereich der Unternehmensführung auf der
Grundlage kybernetischen Denkens und der Anwendung kybernetischer Modelle und
Verfahren als langjähriger Rektor der FernUniversität
in Hagen.
Das
Kuratorium Wirtschaftskompetenz für Europa und die Deutsche Gesellschaft für
Kybernetik vergaben den Preis 2007 anlässlich des Berliner November am 9. 11.
an Professor Dr. Hans A. Wuethrich. Er hat das kybernetische Verständnis in der
Betriebswirtschaft stetig weiterentwickelt und die Foerster’schen
Überlegungen zur Kybernetik zweiter Ordnung in die BWL integriert und für seine
Beratungs- und Publikationstätigkeit fruchtbar gemacht.
Der
Preis 2009 wird am 15. Januar 2009 an Herrn Professor Dr. Fredmund Malik. Malik ist vielen durch seine Lehrtätigkeit an den
Universitäten St. Gallen, Innsbruck und Wien, als Seminarleiter, Berater
und/oder Autor bekannt. Sein wissenschaftliches Kernthema ist seine Frage
"Was ist richtiges und gutes Management?" Er analysiert praktisch und
wissenschaftlich - anhand seiner Kybernetik komplexer Systeme - vorhandene
Managementtheorien, solche über soziale Systeme und die Psychologie des
Menschen, auf ihre Wirksamkeit in der Praxis. Unter anderem verbindet er dabei
die Arbeiten von Stafford Beer, Peter Drucker,
Friedrich von Hayek und Viktor Frankl. Die
systemische Verbindung seiner Auswahl und Entwicklung von bereits vorhandenen
und eigenen Theorien, Konzepten, Methoden und Modellen für seine generelle
Managementlehre steht auf kybernetischen Fundamenten. Die Kybernetik bildet
Fredmund Maliks wissenschaftliche und praktische Basis, von seiner Diplomarbeit
bis zu seiner Habilitation, seinen Seminaren, Beratungsprojekten und seiner
Unternehmensführung. Er baut auf den bereits vorhandenen, hochentwickelten Grundlagen
der Pioniere der Kybernetik auf. Seine Arbeit konzentriert sich vor allem auf
das Verständlichmachen dieser Lehre und auf die Entwicklung von Methoden, die
dem Praktiker anwenderfreundliche und praktische Hilfestellung beim Management
komplexer Systeme geben.
Vorläufiges Programm
zur Verleihung des Heinz-von-Foerster-Preises für Organisationskybernetik
am Freitag, 15. Januar 2010 an
der FernUniversität in Hagen
09.00 bis 10:00 Uhr
Für bereits angereiste Teilnehmer wird die Ausstellung
„Von Hagen aus zum Bauhaus“ empfohlen. Im Jahr des 90-jährigen Gründungsjubiläum des Bauhauses zeigt die
Universitätsbibliothek Hagen, Universitätsstr. 23
diese bemerkenswerte Ausstellung. Keine andere westfälische Stadt wies eine so
enge Verbindung mit dem Bauhaus auf wie Hagen.
Das wird verdeutlicht am Beispiel von sechs Hagener
Künstler- und Gestalterbiografien.
Einführende Worte von Petra Holtmann, der Kuratorin,
sind angefragt.
10:15 bis 10:45 Uhr
Grußworte
des
Rektors der FernUniversität Hagen, Professor Dr.-Ing.
Helmut Hoyer,
des
Vorsitzenden des Vorstands des Kuratoriums Wirtschaftskompetenz für Europa,
Professor Dr. Dr. Gerhard E. Ortner,
des
Vorsitzenden des Vorstands der deutschen Gesellschaft für Kybernetik,
Honorarprofessor Dr. Siegfried Piotrowski
10:45 bis 11:00 Uhr
Eberhard von Goldammer „Der Untergang des Abendlandes – Hatte Oswald Sopengler
Recht? – Die Globalisierung als geistig-Intellektuelle
Herausforderung aus der sicht der Abendländler: Leibniz-Hegel-Günther“
11:00 bis 11:45Uhr
Christian Stary „Aufgaben und rollenbasierte Kommunikation bei der Entwicklung von
IT-gestützten Arbeitsprozessen“
11:45 bis 12:30 Uhr
Erhard Nullmeier „Innovationsprozesse in der IT-gestützten Wirtschaft“
12:30 bis 13:30 Uhr
Mittagspause
13:30 bis 14:15 Uhr
Gerhard M. Zimmer „Arbeit in der IT-gestützten Wirtschaft: Entgrenzung,
Subjektivierung, Kommunikation“
14:15 bis 15:00 Uhr
Rainer Fischbach „Die bedingte Aufhebung von Raum und Zeit durch Telekommunikation und
Verkehr“
15:00 bis 15:45 Uhr
Ludwig Kersten „Auswirkungen des Einsatzes von eMail in der
internen Kommunikation“
15:45 bis 16:15 Uhr
Zusammenfassung,
Abschlussdiskussion,
Leitung: Frank Dittmann
16:15 bis 16:45 Uhr
Pause
16:45 bis 17:45 Uhr
Vergabe des Heinz-von-Foerster-Preises
Vorstellung
des Preises
Laudatio
auf den Preisträger
Verleihung
des Preises durch die Vorsitzenden der Vorstände der Vergabeinstitutionen
Dankesworte
des Preisträgers
Die
Vergabeinstitutionen des Heinz-von-Foerster-Preises
Die
Entstehungsgeschichte der Deutschen Gesellschaft für Kybernetik
Am 26. Mai 1963 wurde Dr. Helmar Frank auf den
gerade neu eingerichteten "Lehrstuhl für
Informationswissenschaft" an der damaligen Pädagogischen Hochschule zu
Berlin berufen. (Fast) alles Schrifttum sieht diese Berufung (zu Recht) als
Ursprung des Instituts für Kybernetik (IfK), wie die
Gesellschaft in ihren Anfängen hieß, an.
Schon im Januar 1964 kamen zwei Mitarbeiter hinzu
und begannen mit dem Aufbau eines Lehrmaschinenlabors. Professor Dr.
Stein, als damaliger Berliner Senator für Wissenschaft und Kunst, stimmte am
28. August 1964 der Ausweitung der Forschungs- und Entwicklungsstelle zum
(offiziellen Hochschul-)"Institut für Kybernetik" unter der Leitung
des Lehrstuhlinhabers zu.
Schon bald dehnte sich das Arbeitsgebiet über die
Lehrautomatenentwicklung hinaus auf andere Zweige der Kommunikationskybernetik,
insbesondere der kybernetischen Pädagogik, aus: auf die
Informationspsychologie, die systematische Entwicklung von Lehralgorithmen, den
rechnerunterstützten Unterricht und die Organisationskybernetik.
Am 18. März 1964 wurde unter dem Gründungsvorsitz des Lehrstuhlinhabers
die internationale "Gesellschaft für Programmierte Instruktion (GPI)
e.V." in Nürtingen gegründet, deren Sekretariat bis 1970 Gast des
Instituts war. Sie nennt sich seit einigen Jahren "Gesellschaft für
Pädagogik und Information".
Im März 1966 veröffentlichten IfK und GPI das
erste Fachlexikon der kybernetischen Pädagogik und der Programmierten
Instruktion im Verlag Schnelle: einer der Mitbegründer der Kybernetik,
Professor Dr. Hermann Schmidt, der dem Institut eng verbunden war, schrieb das
Geleitwort.
Im Januar 1967 wurde dem Institutsdirektor das mit Unterstützung der
Stiftung Volkswagenwerk und der Siemens AG eingerichtete "Rechenzentrum
des Instituts für Kybernetik" übergeben. Im Februar 1968 wurde das
am Institut mit Förderung der Nixdorf AG entwickelte rechnerunterstützte
Parallelschulungssystem ROBBIMAT III sowie ein Anschluss an das Rechenzentrum
des Instituts zur Fernbenutzung der Formaldidaktiken ("Telealzudi") in der Berliner E. O. Plauen-Schule
öffentlich eingeweiht. Damit war der Grundstein für den
rechnerunterstützten Unterricht (RUU) und den Einsatz der Formaldidaktiken in
der deutschen Schulpraxis gelegt. Einen Monat später stellte das Institut im
Deutschen Museum in München das Prinzip der Formaldidaktiken durch
Datenfernübertragung mit seinem Rechenzentrum vor.
Im Juli 1969 konstituierte sich im nordrheinwestfälischen
Kultusministerium in Düsseldorf das Beratungs- und Planungsgremium zur Gründung
der vom Paderborner Kleinrechnerpionier Heinz Nixdorf zusammen mit dem
Institutsdirektor initiierten späteren "Forschungs- und
Entwicklungszentrums für objektivierte Lehr- und Lernverfahren" (FEoLL). Im November 1969 wurde die Standortfrage des FEoLL zugunsten von Paderborn entschieden, was die Gründung
der heutigen Universität Paderborn (1972) politisch ermöglichte. Im November
1970 wurde das FEoLL als gemeinnützige GmbH gegründet
und existierte in dieser Rechtsform bis zur Eingliederung in die
Universität 1983.
1972 verließ ein Teil der Institutsangehörigen das Berliner
"Stamminstitut" um am FEoLL und den beiden
weiteren, vom Institut und der GPI initiierten Gründungen mitzuarbeiten:
Bildungstechnologisches Zentrum (BTZ) in Wiesbaden und
Bildungswissenschaftliche Universität Klagenfurt. Das Berliner
Hochschulinstitut gab sich die Rechtsform des eingetragenen Vereins. Dieser
Verein gab sich 1994 den Namenszusatz "Gesellschaft für
Kommunikationskybernetik".
Die
am 31. August 2000 an der FernUniversität in Hagen
stattgefundene Mitgliederversammlung beschloss die Namensänderung in (Deutsche)
Gesellschaft für Kybernetik e.V.
Eine
nochmalige Namensänderung erfolgte durch die Mitgliederversammlung der GfK am
22. November 2008. Um auch der Informations- und Systemtheorie den ihnen
zustehenden Raum schon im Namen der Gesellschaft anzuzeigen, wurde die
Umbenennung in Deutsche Gesellschaft für
Kybernetik, Informations- und Systemtheorie e.V., Berlin beschlossen.
Das Kuratorium Wirtschaftskompetenz
für Europa e.V.
Gründungsanlass und Zielperspektive
Zur
nachhaltigen Verbreitung betriebswirtschaftlichen Kernwissens in Wirtschaft und
Verwaltung hatte sich 2002 aus Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung und
Wissenschaft eine Projektinitiative gebildet, die es sich zunächst zum Ziel
setzte, analog zum damals bereits global verbreiteten
„Computerführerschein“ einen „Europäischen Wirtschaftsführerschein“ zu
etablieren. Es geht dabei um ein durch Theorie und Praxis evaluiertes
Zertifizierungssystem, das sicherstellt, dass die AbsolventInnen
über ein für die Tätigkeit in Wirtschaft und Verwaltung mindestens
erforderliches betriebswirtschaft-liches Kernwissen
verfügen. Kernstück dieses Verfahrens ist ein effektives und
qualitätsgesichertes Prüfungssystem, das die Vergleichbarkeit der Ergebnisse
von Prüfungen an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten
sicherstellt. Es basiert auf einem dynamischen Lernzielkatalog
betriebwirtschaftlichen Kernwissens.
Gründungsprozesse und Arbeitsweise
Zur
Förderung dieses wichtigen bildungspolitischen Anliegens mit hoher Relevanz für
die Sicherung der europäischen Wirtschaftsstandorte wurde 2002 das „Kuratorium
Europäischer Wirtschaftsführerschein“, einem eingetragenen Verein mit Sitz
in Paderborn, gegründet. In der Mitgliedersammlung 2004 in Berlin
definierte das Kuratorium nach den sehr positiven Erfahrungen der ersten beiden
Arbeitsjahre seine Aufgaben neu und änderte dementsprechend auch seinen Namen
in „Kuratorium Wirtschaftskompetenz für Europa e.V.“.
Der Zweck des Kuratoriums Wirtschaftskompetenz für
Europa ist die Förderung der Vermittlung und die Evaluierung von
wirtschaftlicher Bildung durch alle hierfür geeigneten Maßnahmen. Als zentrale
Maßnahme hierzu hat das Kuratorium die ideelle Trägerschaft zunächst des
„Europäischen Wirtschaftsführerscheines“ übernommen, 2006 auch die ideelle
Trägerschaft des „European Public Management Certificates, das durch den
Deutschen Beamtenbund - dbb mitentwickelt wurde und
betrieben wird.
Zur Erreichung des Vereinszwecks arbeitet das
Kuratorium eng mit Fachleuten der wirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung, mit ExpertInnen des Multimedialernens und mit Personen, die in
Wirtschaft und Verwaltung Verantwortung für Personalentwicklung und
Personalwirtschaft tragen, zusammen. Der Verein nimmt außerdem gutachterlich Stellung zu allen inhaltlichen Fragen, die in
engem Zusammenhang mit dem Gegenstand des Vereins stehen. Der Verein fördert
schließlich die internationale Zusammenarbeit und den internationalen
Gedankenaustausch zur Erforschung und Vermittlung wirtschaftlicher Bildung.